Stephanie Bing
Between Spaces and Times, 2025
Serie "Fragments of Modernity"
Acryl, Mischtechnik auf Leinwand
90 x 60 x 4 cm
Dieses Werk von Stephanie Bing fasziniert durch die einzigartige Verbindung von Bauhaus-Architektur und moderner Collagekunst. Diese Komposition, geprägt von klaren geometrischen Formen und perspektivischer Präzision, schafft eine harmonische Spannung zwischen Dominanz und Zurückhaltung. Besonders hervorzuheben ist ihre Verwendung eines Kalenders von 1941, dessen altdeutsche Handschrift eine historische Dimension einbringt. Bing kombiniert klassische Zentralperspektive mit parallelen Elementen und erschafft so architektonische Landschaften, die zugleich beruhigend und aufregend wirken.
Stephanie Bings Farbgestaltung zeichnet sich durch außergewöhnliche Lebendigkeit und Tiefe aus. Sie kombiniert leuchtende, intensive Farben mit subtilen Schattierungen, die den Betrachter sofort in ihren Bann ziehen. Ihre Werke spielen mit der Interaktion von Licht, Farbe und Materie, wodurch eine dynamische und zugleich harmonische Komposition entsteht. Oft inspiriert von der Natur und Pop Art, erzeugt Bing eine einzigartige Balance zwischen Abstraktion und Realismus, die sowohl emotional als auch intellektuell anspricht.
Die Verwendung von Collagen beeinflusst dabei die Wahrnehmung der Architektur auf vielfältige Weise: Bing nutzt Collagen, um architektonische Elemente durch Fragmentierung und Neukombination neu zu interpretieren. Sie schafft imaginierte Räume, die traditionelle Ordnungen aufbrechen und neue Perspektiven eröffnen. Das Nebeneinander unterschiedlicher Materialien – wie historische Handschriften und moderne Formen – erzeugt Spannungen und Bezüge, die sowohl visuell ansprechend als auch intellektuell herausfordernd sind. Atemberaubend in seiner Zurückhaltung und zugleich in der Präsenz dominanter Architekturteile erinnert ihr Stil an Bauhaus-Architektur. Interessanterweise wird diese durch einen modernen „Teppich“ aus dem Kalender von 1941 ergänzt, dessen handschriftliche Elemente in Altdeutsch eine sofortige Verbindung schaffen.
Durch die Integration historischer, kultureller und persönlicher Elemente aus einem alten Korbacher Kaufmannshaus verleiht Bing ihren Architektur-Gemälden eine zusätzliche narrative Dimension. Ihre Bilder erzählen Geschichten, die über das rein Visuelle hinausgehen und den Betrachter zu einer tieferen Reflexion einladen. Materialien wie alte Fotografien, Karten, Briefe, Zeitungen und Postkarten schaffen nostalgische Bezüge und erzählen persönliche oder kollektive Geschichten. Kulturelle Symbole wie kalligrafische Schriftzüge spiegeln spezifische Epochen wider.
Darüber hinaus visualisiert Bing historische Bauideen und avantgardistische Konzepte, macht diese emotional erlebbar und kombiniert sie zu einem neuen ästhetischen Raum-Erlebnis. Ihre Werke sind ein sehr klassisches Beispiel für moderne Ästhetik – aufregend und beruhigend zugleich – mit einer außergewöhnlichen visuellen Ansprache.
Stephanie Bing "Between Spaces and Times"
Stephanie Bing studierte Bildende Kunst, Malerei, Fotografie, Kunstgeschichte, Germanistik und Literatur an der Johannes Gutenberg-Universität und der Akademie der Bildenden Künste in Mainz. Unter anderem besuchte Sie die Meisterklasse des international renommierten Kunstprofessors Klaus Jürgen-Fischer und die Meisterklasse in Fotografievon Professor Dr. Vladimir Spacek aus Prag... mehr lesen