Matthias Wunsch
Das Lied der Musette, 2017
Nach der Arie „Quando me n’vo“ aus dem 2. Akt der Oper „La Bohème“ von Puccini
Wasserlösliche Tempera auf Hahnemühle Künstlermalkarton 300g/qm70 x 100 cm
ohne Rahmen
Die Handlung spielt in Pariser Stadtteil Quartier Latin um 1830.
Etwa in der Bildmitte im Vordergrund am linken Tisch sitzt der Maler Marcello im Kreis seiner Künstlerfreunde aus der Pariser Bohème (von links nach rechts: die Kunststickerin Mimi mit ihrem Geliebten, dem Dichter Rodolfo, der Philosoph Colline und der der Musiker Schaunard) bei einem Festessen zu Heiligabend in ihrem Stammcafé Momus. Zu seinem Unbehagen hat seine frühere Geliebte, die kapriziöse Sängerin Musette mit ihrem neuen Begleiter, dem reichen Staatsrat Alcindoro am Nachbartisch auf der rechten Seite Platz genommen. Doch Musette zieht es wieder zurück zu Marcello. Sie steht vom Tisch auf und schlägt mit einem verführerischen Walzerlied den ungläubigen und zaudernden Marcello wieder in ihren Bann, und die Liebe zwischen den beiden flammt wieder von neuem auf. Die wie in der Arie als bildschöne, schwarzhaarige Frau gestaltete Musette trägt ein rotes Biedermeier-Winterkleid mit Keulenärmeln, Pelzboa, und reich verziertem Hut, allerdings ist der Rock von der Mode abweichend nicht als Reifrock, sondern fließend gestaltet, um ihre Bewegung und auch die Konturen ihres Körpers zu zeigen, um die Zeile „und die offenkundigen Reize deuten verborgene Schönheiten an“ auch bildlich umzusetzen. Ihre Hand streckt sie nach Marcello aus, dessen traurig-ungläubiger Gesichtsausdruck seinem neuen Glück noch nicht zu trauen scheint. Neben einem schawarzen Mantel trägt Marcello auch eine rote Hose und rote Accessoires, was seine Zugehörigkeit zu Musette verdeutlichen soll. Wie die der übrigen Bohémiens ist seine Kleidung zwar elegant, aber mit deutlichen Gebrauchsspuren wie z.B. Flicken am Ärmel versehen. Hervorzuheben ist hier noch der berühmte braune Paletotmantel des Philosophen Colline und das legendäre rosa Häubchen der Mimi, das sie soeben von Rodolfo geschenkt bekommen hat. Alcindoro trägt einen Zylinder, Hosen mit Gamaschen und einen braunen Kutschermantel mit Pelzbesatz. Die Speisen und auf den Tischen, die Auslagen in den Schaufenstern und die Lampions entsprechen dem Text im Libretto. Im Hintergrund erhebt sich vor dem sternenübersäten Himmel mit Vollmond die Marmorkuppel des Panthéon.
Matthias Wunsch "Das Lied der Musette"
Die Fähigkeit zum künstlerischen Schaffen ist Ausfluss des göttlichen Schöpfertums, das dem Menschen mitgegeben wurde, als Gott ihn nach seinem Ebenbilde schuf... mehr lesen