Hassan J. Richter
Die rote Tür, 2010
Fotoabzug hinter glänzendem Acrylglas, auf Alu Dibond aufgezogen, komplett mit Aufhängung hinten
Auflage: 18 Stück, nummeriert und handsigniert75 x 100 cm
Die Zeit und das Licht entwerfen schöne Farben und Dekors an verwunschenen Orten. Die Fotografie „Die rote Tür“ entstand in den frühen Morgenstunden im Mai 2010. Bis 1994 nutzte die sowjetische Armee die Gebäude der Beelitzer Heilstätten als Sanatorium. Bei der Übergabe waren sie in einem einzigartigen, originalen Zustand. Mit einer sofortigen weiteren Nutzung wäre dieser Zustand erhalten geblieben.
Doch es kam anders, als viele damals noch hofften. Durch die flächendeckenden Schließungen der Betriebe setzte eine Entmischung der Bevölkerung ein. Alle, die einen guten Beruf hatten oder einen Job woanders gefunden haben, sind weggezogen. Heute befindet sich Beelitz in der Peripherie Berlins. Damit und durch die Coronakrise gibt es eine neue Vermarktung und einen touristischen Aufschwung. Die Ruinen der Beelitzer Heilstätten können heute auf einem Baumwipfelpfad gegen Eintritt bewundert werden.
Hassan J. Richter "Die rote Tür"
Hassan J. Richter sieht sich sehr stark als Monumentaldokumentar der Deindustrialisierung und deren Folgen für diese Gebiete. Er spürt den Wunden und Veränderungen nach und hebt diese punktuelle, lokalgeschichtliche Erfahrung metaphorisch auf eine allgemeine Ebene menschlichen Umgangs mit Erfolgen und Krisen, Höhen und Tiefen, Werten und Oberflächlichkeiten des menschlichen Daseins. Für Hassan J. Richter befindet sich das Thema „Verfall“ im Mittelpunkt seines künstlerischen Schaffens... mehr lesen